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NGZ  Neuss       vom 27. November 2006   

                 

Büttgen In der Städtischen Galerie im Rathaus Büttgen präsentieren seit Freitag 33 Kaarster Künstler insgesamt 51 Kunstwerke. 206 Arbeiten von 46 Künstlern waren eingereicht worden.

Der Besucher der Ausstellung sieht Altbekanntes, aber er kann auch neue Namen entdecken. Es ist eine Ausstellung der Kontraste - kein Wunder bei knapp drei Dutzend Künstler-Persönlichkeiten. Zum ersten Mal mit dabei: Karla Tänzer. Ihr Bild erinnert an die Arbeiten von Edward Hopper - eine gewisse Portion Hoffnungslosigkeit und Isoliertheit inbegriffen.

Die Jahresausstellung der Kaarster Künstler 2006 ist auch so etwas wie ein Wiedersehen mit den Mitgliedern der Mavis-Gruppe, die fast vollständig vertreten ist. Uli Fern zeigt eine sehr gelungene, Ruhe ausstrahlende, stark abstrahierte Landschaftsimpression, während gleich nebenan die Farbtupfer bei Horst Köllges nur so zu vibrieren scheinen.

Köllges hat damit die Stimmung bei der Fußball-WM eingefangen. Das Spielerische wird auch bei den neun Arbeiten von Martel Wiegand deutlich, die in diesem Jahr verstorben ist. Es sind überwiegend Papierarbeiten und Collagen. Ganz schön frech kommt die Frau mit den roten Pumps daher, die Erika Jörgenshaus mitten in eine Sahnetorte hat springen lassen. Fotografien zeigen Georg Worecki und Gerlind Engelskirchen - sie liebt das Marode in Farbe, er spielt mit Licht und Schatten, sorgt für überraschende Aspekte voller Kontraste.

Die Landschaften von Gottfried Heimrich wurden auf Farbfelder reduziert. Rose Köster hat Körper mit dicken, farbigen Pinselstrichen bis zum Äußersten aufgelöst, das Figürliche, ebenfalls aufs Wesentliche reduziert, steht auch bei Marwine Neumayer im Mittelpunkt. Absolut erfrischend: Das Spiel mit geometrischen Formen und ungewöhnlichen Farben, aufgetragen auf Plexiglas von Rüdiger Monnikes. Über den Dingen schwebt mit enormer Leichtigkeit das Objekt von Frank Schwiemann.

Elisabeth Schmitz-Kurschildgen zeigt gemalte Reiseberichte, erzählt von fremden Kulturen - Bilder voller Spuren und Symbolik. Heinz-Walter Gerresheim bringt einen Hauch von Lokalkolorit in die Städtische Galerie: Der Heilige Franziskus steht bei ihm am Rande des Braunkohletagebaus, der alptraumhaft wirkt

Barnholt

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